Der Kunstverein Itu hat sich von einem Kreis befreundeter KünstlerInnen zu einem regen Kunstverein entwickelt, der alljährlich Kunstaustellungen und Workshops veranstaltet sowie als Forum für unterschiedliche künstlerische Ausdrucksformen dient. Die Mitgliederzahl beträgt derzeit gut 30.

Der erste Schritt zu einer umfassenderen Vereinstätigkeit wurde mit einem EU-Projekt im Jahr 2005 unternommen. Im Rahmen dieses Projekts entstanden in einem alten Getreidemagazin unsere heutigen Ausstellungsräume, in denen unsere alljährlichen Sommerausstellungen, unsere Veranstaltung zur Osterzeit  sowie hin und wieder auch der hinter den Luken der Getreidekammern versteckte Adventskalender untergebracht sind. Es liegt auf der Hand, dass sich das Getreidemagazin bzw. das heutige Kunstmagazin in ländlicher Umgebung befindet, und zwar in Humppila, einer kleinen Landgemeine  in Südwestfinnland. Die naturnahe Lage ist für uns eine wertvolle Ressource, sie  ist gleichzeitig aber auch mit Herausforderungen verbunden:  Wie können wir die kunstinteressierte öffentlichkeit trotz eventuell großer Entfernungen zu einem Besuch unserer Ausstellungen bewegen?  Die Lage ist dennoch nicht allzu ungünstig, denn das Ausstellungsgelände befindet sich unmittelbar an der Staatsstraße Nr. 2, die von der Hauptstadt Helsinki zu der an der Westküste gelegenen Stadt Pori  führt.

Aber auch unsere Vereinsmitglieder, Kunsthandwerker und Künstler wohnen an unterschiedlichen  Orten und die Entfernungen sind teils groß. Aus diesem Grunde treffen wir uns nicht sehr oft, dafür sind unsere Treffen jedoch umso intensiver und anregender.

Kunst kennt bekanntlich keine Grenzen und wir wollen dies nun auch konkret erfahren. Als sich uns  die Möglichkeit bot, den Antrag für ein EU-gefördertes Internationalisierungsprojekt zu stellen, mussten wir nicht lange überlegen, sondern reichten unverzüglich eine Projektpartneranfrage ein. Einige Zeit später nahm ein österreichisches Künstlerteam aus Freistadt Kontakt mit uns auf.

Die  „Schaufenster Freistadt“-Gruppe schien uns gleich ein idealer Partner zu sein. Als  sich für das Team dann im Sommer 2010 die Möglichkeit zu einem ersten Besuch bei uns ergab,  zeigte sich, dass wir einen neuen Freundeskreis  gefunden hatten. Die gemeinsame inspirierende Planungsphase war äußerst ergiebig  und wir können bereits jetzt  versichern– ich schreibe diese Zeilen im Mai 2011 –, dass wir auf einen ereignisreichen Sommer mit Workshops und Ausstellungen sowohl in Finnland als auch in Freistadt blicken. Das österreichische Städtchen Freistadt kennen wir derzeit lediglich aus Broschüren und über das Internet. Wie interessant wird aber erst unser Aufenthalt vor Ort werden!

Der Sommer 2011 ist also voller Ereignisse. In zwei europäischen Kommunen sind ausländische Künstler zu Gast, die Kunst und Kunsthandwerk außergewöhnlicher Art vorstellen. Wir lernen voneinander, arbeiten miteinander und tauschen unsere Erfahrungen aus. Wir hoffen natürlich auch, dass möglichst viele Kunstfreunde unsere Ausstellungen besuchen, in denen unsere eigenen sowie die in Koproduktion vor Ort entstandenen Werke zu bewundern sind.

Gefördert wird das Unterfangen  über die finnische lokale Aktionsgruppe LounaPlus im Rahmen des regionalen Entwicklungskonzepts der EU-Leaderperiode 2007-2013.

Freundschaft ist ein kostbares Gut

In Dankbarkeit und voll neugieriger Erwartung

Elina Kylämarkula
Kunstverein ITU, Vorsitzende